Werkstoffe
Nach "Klocke, F.; König, W.: Fertigungsverfahren Umformen, 5. Auflage" hängt der für Rollieren, Glattwalzen, Festwalzen, Mikrostrukturieren und Maßwalzen geeignete Werkstoff nicht nur vom Verfahren sondern von Verfahrensdetails ab. Grundsätzlich werden jedoch alle "plastisch verformbare[n] Werkstoffe" als "walzbar" bezeichnet. Diese Definition deckt damit alle Verfahren ab. Rollieren bildet hier noch einen Sonderfall, da eine Zerspanbarkeit durch die Rollierscheibe erfolgen muss.
Ob ein grundsätzlich "walzbarer" Werkstoff sich jedoch in der Praxis für das Glatt- oder Festwalzen eignet, hängt auch stark von folgenden Kriterien ab (Auszug):
- Funktion der bearbeiteten Oberfläche
- Werkstückgeometrie (z. B. Wandstärke, Durchmesser/Dicke, Querbohrungen, Nuten)
- Möglichkeit der Reduzierung von verfahrensbedingt erzeugten Materialaufwürfen (z. B. durch Verschieben der Aufwürfe in "funktionslose" Bereiche, Nachdrehen der Aufwürfe)
- etc.
Zu den Werkstoffen, die man bereits zu den klassischen Werkstoffen zum Glatt- oder Festwalzen zählen kann - nämlich Eisenmetalle und Nichteisenmetalle - gesellen sich Werkstoffe, die noch nicht intuitiv mit zu den in Verfahren gezeigten Fertigungsverfahren gezählt werden. Dies sind insbesondere Kunststoffe, die durch Fused Deposition Modeling (FDM) zur additiven Herstellung von Bauteilen verwendet werden - z. B. ABS oder PLA.